Hier finden Sie die weitere geschichtliche Hintergründe über den Ort Platten – beispielsweise die Herkunft des Ortsnamens sowie die Ersturkunde.

Herkunft des Ortsnamens

Die einen Historiker behaupten, dass das Wort „Platten“sich von dem
altdeutschen Plattinaha (Plattenwasser) ableite. Andere Geschichtsschreiber
leiten das Wort „Platten“ von dem lateinischen „ad platem“ – Ort an der Straße – ab. Diese These wird erhärtet durch die Tatsache, dass die Römerstraße Trier-Mittelrhein- an Platten vorbeiführte und noch heute die Gemarkungsgrenze zwischen Altrich und Platten bildet. Verfolgt man diese These weiter, könnte als Schluss daraus folgern, dass Platten bereits vor dem 5. Jahrhundert gegründet worden ist. Anfangs dieses Jahrhunderts stoßen die Rheinfranken in das Moselgebiet vor, vertreiben die Römer und besiedeln das Land. Etwa in der Mitte des 5. Jahrhunderts gehört das Wittlicher Tal zu Frankreich. Wie alt der Ort jedoch wirklich ist, wissen wir nicht sicher.

Ersturkunde

Platten wird erstmals im 11. Jahrhundert als Besitz des damaligen Erzbischof
Eberhard von Trier, 1047 – 1066, urkundlich erwähnt. Dieser gab den Ort an die Abtei St. Irminen zu Trier. Sein Nachfolger Udo, 1066 – 1078, machte zwar die Schenkung rückgängig, doch gab der dann folgende Erzbischof Egilbert 1084 das Dorf „Platana“ dem Trierer Kloster Horreum wieder zurück. Seit diesem Jahr besaß St.Irminen die Grundgerichtsbarkeit in Platten, während die ordentliche Gerichtsbarkeit beim Amt in Wittlich lag.

Ortsgeschichte

Im Jahre 1146 wurde zum Schutz der Stadt Wittlich die Neuerburg erbaut, an dieser waren die Burgsleute des Geschlechts „Haich von Platten“ beteiligt. Eine furchtbare Pestseuche wütete 1350 in ganz Europa, so auch im Trierer Land. Im Jahr 1569 wird zum erstenmal die Plattener Kapelle des heiligen Martin erwähnt. Eine Schule ist in Platten bereits 1641 nachweislich aufgeführt; der damalige Lehrer hieß Friedrich Weiß. Im gleichen Jahr legten die Plattener einen eigenen Friedhof an. In der Zeit des dreißigjährigen Krieges, 1618-1648, hielten schwedische Soldaten Platten zeitweise besetzt.

1673 brandschatzte der französische General Fourille im Zuge der Reunionskriege Ludwig XIV. die Wittlicher Gegend, vor allem die Klöster.

Im pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 wurde das Wittlicher Land von den französischen Generalen Bouffleur und Cregqui eingenommen; auch Platten wurde fast ganz abgebrannt. Doch bereits im Jahre 1720 zählte man in den Plattener Weinbergen schon über 200.000 Weinstöcke. Im Flurbereinigungsverfahren wurden die Flächen in der Zeit von 1976 – 1983 vom Kulturamt Bernkastel neu geordnet. Umfangreiche Wegebaumaßnahmen wurden hierbei vorgenommen. In den neuen Stützmauern wurden die Kreuzwegstationen in Nischen eingebaut und die ehem. Weinbergskapelle an einem neuen zentralen Standort aufgebaut. Im Rahmen eines weiteren Flurbereinigungsverfahrens im Zusammenhang mit dem Bau der B 50neu wurden im Jahre 2001 ca. 30 ha Weinbergsflächen an das Land Rheinland-Pfalz verkauft, die als Ausgleichsflächen für den Bau der B 50neu dienen. Seit 2003 werden auf der Gemarkung Platten auf rund 10 ha Weinbergsflächen Weinreben angebaut.

Ein Trauriges Geschehen ereignete sich am 28. Januar 1945 bei einem Bombenangriff während des II. Weltkrieges. Drei Bombenteppiche löschten das Leben von 85 Menschen aus. Ein Volltreffer schlug in die Kirche ein und tötete den damaligen Pfarrer mit den um sich versammelten 14 Kommunionkindern; ein Kind (Alfred Herges) überlebte schwerverletzt. Viele Kirchgänger, die sich auf dem Nachhauseweg befanden, wurden von dem Bombenhagel überrascht, und es gab keinen Ausweg, dem Chaos zu entrinnen. Viele Plattener Familien hatten mehrere Tote zu beklagen oder die ganze Familie wurde ausgelöscht. Die Gefallenen und Vermißten mitgerechnet, hatte der 2. Weltkrieg in Platten 110 Menschenleben gefordert. Darüber hinaus entstand auch ein beträchtlicher Schaden. Das Dorf war zu 75% zerstört. Die Zerstörungen des 28. Januar 1945 sind mit ein Grund dafür, dass in der Ortsmitte von Platten vergleichsweise weniger ältere ortsbildprägende Gebäude erhalten sind.

An das Ereignis erinnert noch heute der Chorteil der alten Kirche, der als Gedenkstätte für die Opfer und als Mahnmal gegen den Krieg von der Pfarrgemeinde mit dem Neubau der Kirche hergerichtet wurde.

Entwicklung des Kichengebäudes:

  • Erster Kirchenbau 1792
  • Neubau 1922–24 quer zur alten Kirche mit Nutzung des alten Kirchturms
  • Zerstörung 28. Januar 1945
  • Erweiterung/Neubau des 1. Kirchbaues von 1792 Chor/Seitenschiff 1950

Entwicklung der Schulen:

Schule: Ersterwähnung 1668

  1. Schulgebäude um 1800 (Haus Werner Becker)
  2. Schulgebäude 1898 (abgerissen, heute Kinderspielplatz)
  3. Schulgebäude mit Lehrerwohnung aus 1942 (1981 Umbau/Umnutzung zum Gemeindehaus)